Ausgabe 18  – Die spannende Welt der Handschläge

Zwei Menschen schütteln respektvoll Hände

Liebe Leserin, lieber Leser, 

hattest du schon einmal die Situation, dass du einer Person begegnet bist, die du kennst, allerdings nicht gut, und du dir unsicher warst, wie das Begrüßungsritual aussehen soll? Oft geschieht dann etwas, das man als “cringe” bezeichnen könnte. Zwei Personen verwenden eine unterschiedliche Begrüßungsmethode, z.B. ein normaler Händedruck und eine versuchte Umarmung, beide gehen schief und beide Personen starten die Interaktion mit einem negativen Gefühl. – Das schmeckt niemandem. Wie kann man diese Herausforderung meistern?

In dieser kleinen Blogserie möchte ich dir verschiedene Begrüßungsrituale vorstellen – jeweils mit einem eigenen Beitrag. Heute starten wir mit dem Klassiker: dem normalen Handschlag.


Zuvor allerdings kurz etwas zur Bedeutung von körperlichen Begrüßungsritualen. Die Bedeutung von körperlichen Begrüßungsritualen:

In meinem Leben gibt es einige Menschen, mit denen sich nie ein körperliches Begrüßungsritual etabliert hat. Meistens bedeutet das, dass man zur Begrüßung die Hand hebt und “Hallo” sagt. Das kann auch dann der Fall sein, wenn man zu einer sehr großen Gruppe dazukommt und es als unverhältnismäßig bewertet, jede Person einzeln zu begrüßen. 

Doch ein echtes, körperliches Begrüßungsritual hat seine eigene Schönheit.

  • Begrüßungen ohne Zögerlichkeit und Unsicherheit, sondern mit Selbstbewusstsein und Commitment verbessern die Stimmung in einem Raum.
  • Es ist eine Gelegenheit, in diesem Moment eine persönliche und auf eine Art auch intime Verbindung zu seinem / ihrem Gegenüber zu haben.
  • Körperlicher Kontakt, ob Handschlag, Umarmung usw. macht glücklich. Das hat, soweit ich weiß, etwas mit Hormonen zu tun. Ließ das bei Interesse gerne nach. 🙂

Bekannte Varianten: Der normale Handschlag

Der klassische Handschlag geht so: Hierbei strecken sich beide Teilnehmer die Hand horizontal entgegen. Idealerweise umgreift man den Handteller des Gegenübers, drückt sanft aber bestimmt zu und macht gemeinsam eine kleine Schüttelbewegung. Die Hände sollten neutral bis warm sein, nicht feucht. Ein kurzer, respektvoller Blickkontakt, ein freundliches Lächeln und der Handschlag war perfekt! Mhmmm.

Eine wichtige Lektion dazu habe ich aus einem Video von Barack Obama gelernt. Darin geht er am 1. April 2009 auf des Gebäude der Downing Street zu. Davor steht ein Security Guard. Obama deutet durch seine Körpersprache einige Schritte vor dem Security Guard den Handschlag an und die beiden Schütteln sich kurz die Hände. Der britische Politiker, der Obama begleitet, wirkt überrascht und überfordert. Seine Interaktion mit dem Security Guard ist nicht ganz so ein Genuss beim Zuschauen.  No Handshake For You! Es lohnt sich also, durch die eigene Körpersprache zu signalisieren, was man vorhat, damit allen klar ist, was gleich passiert und jede/r die Gelegenheit hat, sich innerlich vorzubereiten und ggf. sogar den Moment zu genießen.

Hier noch ein paar Beobachtungen aus meinem Leben:

  1. Manche Menschen neigen dazu, ihre Handfläche leicht nach unten zu drehen. Das fühlt sich für mich oft an, als wolle man mir ein mittelmäßiges Geschäft aufdrücken. -> Nicht machen!
  2. Zeigt die Handfläche leicht nach oben, wirkt der Handschlag wie ein freundliches Angebot – viel besser!
  3. Mein Opa und ich hatten früher für mich ganz unbefriedigende Handschläge zur Begrüßung. Ich war ein junger Erwachsener und wollte meinen Opa durch einen kräftigen Händedruck beeindrucken. Allerdings hat mein Opa seine Hand immer etwas zu früh geschlossen, sodass wir beide nicht den Handteller des anderen umgriffen haben, sozusagen bis zum Anschlag, sondern er lediglich meine Finger in der Hand hielt. – Peinlich, aber nicht peinlich genug, um es anzusprechen.

Ausblick: Demnächst kommen noch weitere Begrüßungsrituale! 🙂

Grüßle!